Freitag, 11. August 2023

Altkreis-Tagebuch (51)

In diesem Krimi
habe ich auch
meine Erlebnisse
mit einer multiplen
Persönlichkeit
verarbeitet. 
Das verlorene Mädchen mit den vielen Vornamen

Filmabend bei Helmut am Mittwochabend: Um 21 Uhr kommt das verlorene Mädchen L., das inzwischen A. heißt und für Helmut sogar schon K., in den Gemeinschaftsraum unseres Aufganges. Sie fragt mich, ob sie Brot toasten darf, ich frage sie, ob sie Margarine und einen Brotaufstrich braucht.

"Ja. Ich  habe Hunger", sagt sie.

"Geht so", sagt sie zu dem Film, den sie mit Helmut in seinem Zimmer gesehen hat. 

Sie isst das Toastbrot in der kleinen Küche, mit dem Rücken zu mir. Dann wünschen wir uns gegenseitig eine gute Nacht. Sie geht nach drüben in ihr Zimmer im Aufgang 1. 

Dort ist der Gemeinschaftsraum abgeschlossen, erzählt sie mir gestern Abend. Dieses Mal sitzt sie mit mir an einem Tisch. Ich stelle ihr Fragen. Sie beantwortet jede. Dann stellt sie mir Fragen. Ich beantworte auch jede. Meistens blickt sie auf den Boden, nur selten schaut sie mich an. Dass ich im November nach Madeira zurückfliege, ist für sie ein Thema. Sie hat noch nie in einem Flugzeug gesessen.

"Und was machst du morgen?", fragt sie.

"Ich gehe zum Maschsee-Fest", antworte ich.

"Kann man da auch hingehen, wenn man kein Geld hat?"

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